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Sonntag, 1. März 2015

Das Gartenjahr 2014

Besser spät als nie - sagt man dafür, dass es gut ist, dass bestimmte Dinge überhaupt zustande gekommen oder gelungen sind, auch wenn sie vorher lange gebraucht haben.
Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen des Kürbis. Von Zierkürbissen, über Hokkaido- und Butternutkübissen bis hin zu unserem 196,5 kg Koloss gab es im Garten viele Cucurbitaceae zu bestaunen. Andere Highligts waren das Milpa-Beet (http://pflanzzeit.blogspot.de/2013/04/es-ist-soweit-die-letzte-schneedecke.html), welches ihr auf den ersten beiden Bildern seht und unsere zahlreichen Gemüsesorten, darunter auch die bewährte Tomatensorte `Philovita F1'.   
Es folgen Gartenimpressionen aus 2014!









Samstag, 13. April 2013

Erste Veredlungsversuche und Steckhölzer

Ich habe mich schon oft mit der xenovegetativen Vermehrung (Veredlung) auseinandergesetzt, da ich allerdings keine Gärtnerausbildung im klassischen Sinne habe, kann ich mit der Gärtnerhippe kaum umgehen. Macht nichts! Ich bin nun stolzer Besitzer einer Veredlungszange. Wenn man weiß, was man auf was Pfropfen kann, ist diese Technik IDIOTENSICHER. Das Prinzip ist wie bei Nut und Feder, man muss sich nur merken, wo oben und unten ist. Ich habe nun erste Versuche unternommen und Salix integra `Hakuro-nichiki' (Harlekinweide) auf eine einjährige Salix smithiana (Küblerweide) gepfropft. Als Verbandsmaterial habe ich Wachsband und Okuletten (eigentlich für die Okulation) benutzt. Bis jetzt ist alles fest und sieht einigermaßen lebendig aus. Wichtig bei der Veredlung von Gehölzen sind die richtigen Lufttemperaturen und nach Möglichkeit hohe Luftfeuchte.

Veredlungszange aus dem Internet bestellt
Veredlungsstelle



















Ein weiteres Projekt ist in diesem Jahr die Vermehrung von allen auffindbaren Gehölzen durch Steckhölzer. Dazu habe ich eine lichtdurchlässige Box mit Deckel und etwa 10 Liter Kokosfasern benutzt. Die Steckhölzer können so tief wie möglich eingesteckt werden. Wenn die ersten Ergenbisse sichtbar sind, folgen weitere Posts.Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel schreiben, da die Enttäuschung über nciht angewachsene Steckhölzer sonst zu groß wäre.
Bis dann, Björn

Freitag, 12. April 2013

Philovita F1 - eine Kraut- und Braunfäule-tolerante Tomatensorte?

Eigentlich habe ich mir irgendwann mal geschworen: nie wieder Tomaten im Freiland - das bringt einfach nichts. Erstens sind leckere Tomaten im Sommer auch im Supermarkt sehr günstig zu haben und zweitens gibt es ein zentrales Problem beim Freilandanbau: Phytophtora infestans - die Kraut- und Braunfäule, ein Pilz der übrigens auch gerne Kartoffeln und Petunien befällt. Aber der Idealist in mir hat auch dieses Jahr wieder zugeschlagen, nämlich beim Saatgutkauf im Internet. Dabei bin ich über Foren im Internet auf die Sorte 'Philovita F1' gestoßen, die sehr tolerant gegenüber Phytophtora infestans sein soll. Dazu heißt es im Internet in einem Bericht der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau:
"Schon seit Mitte Juli zeigen unsere nicht überdachten Tomaten braune Flecken, verursacht von der Kraut- und Braunfäule. Einen stärkeren Befall haben wir zunächst durch wiederholtes Auspflücken der kranken Teilblätter hinausgezögert. Inzwischen sind die Pflanzen aber dennoch weitgehend braun verfärbt. Lediglich die vorne stehenden zwei Exemplare der Sorte ‘Philovita‘ tragen noch gesunde Früchte. Obwohl man für Jungpflanzen der Sorte ‘Philovita‘ oft das Doppelte bezahlt, hat man doch mehr davon, wenn die Pflanzen im Freien stehen müssen." (http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/43802/) So habe ich also kurzer Hand das Saatgut besorgt und die 7 Samen ausgesät. Bei der Aussaat daheim kann man zwei Sachen grundlegend falsch machen: erstens brauchen die Pflanzen nach der Keimung Licht. Viele Leute aber säen aus und wundern sich, warum die Pflanzen "vergeilen". Dieses in der Wissenschaftssprache auch als Etiolement bezeichnete Wachstum ist typisch für die meisten Ansaaten auf der Fensterbank: es fehlt schlicht und ergreifend die Lichtmenge die nötig ist, damit die Pflanzen schön gestaucht und kompakt wachsen. Zudem wachsen die Pflanzen nun einmal zum Licht und damit im Regelfall auf der Fensterbank leicht gekrümmt. Der zweite Fehler ist meistens die zu hohe Temperatur, die man nun einmal im Zimmer hat. Obwohl viele gärtnerische Kulturen ihre Minimalkeimtemperatur ab etwa 5° C haben, liegt die Optimaltemperatur meist über 15° C. Für die Weiterkultur empfehle ich auch nicht weiter nach oben zu gehen, da hier die einfache RGT-Regel greift, die jeder mal im Biologieunterricht gehört hat: Sie besagt, dass chemische Reaktionen bei einer um 10 Kelvin erhöhten Temperatur doppelt bis viermal so schnell ablaufen - in unserem Fall also übermäßiges Zellwachstum und auch die Zellstreckung angeregt wird. Doch wir möchten schöne, kompakte Jungpflanzen! Das ist mir bisher gut gelungen, wie ich finde. Ich habe mir vor ein paar Jahren mal ein paar Leuchtstoffröhren in zwei Farbtemperaturen zugelegt, die ich ganz knapp über den Jungpflanzen aufhänge, damit die Pflanzen nicht zum Licht wachsen müssen.

Jetzt gilt es abschließend noch zu klären, wie es sich mit der Toleranz der Tomatensorte "Philovita F1" in diesem Sommer verhält - ich bin gespannt.

Philovita F1 etwa am 10.03.2013 ausgesät




Paul

Ps: Ich wollte auch eigentlich keine Sonnenblumen vorziehen, aber auch das ist mir nicht gelungen ;)

Die Heidelbeer-Rettung

Heute sah ich abends aus dem Fenster und konnte meinen Nachbarn dabei beobachten, wie er mit einem Leise-Häcksler fleißig Kieferäste durchschredderte. Björn und ich haben ihn schon vor einigen Wochen von der Idee überzeugt, seine Heidelbeeren in ein Substrat umzusetzen, das für sie optimal ist. Er hat damals vier Pflanzen der Sorte 'Duke' in einem Gartencenter gekauft und seitdem wenig Erfolg mit der Ernte gehabt. Björn kennt sich ja mit dem Heidelbeeranbau sehr gut aus und so haben wir im zu einer Kübelkultur der Heidelbeeren geraten, so wie es z.B. im Berliner Beerengarten üblich ist und sehr gut funktioniert. Die optimalen Standortbedingungen sind von Björn in einem anderen Post bereits beschrieben worden (siehe Obstbau). Also ging ich zu ihm rüber und fragte ob ich ihm zur Hand gehen konnte, zehn Minuten später war Björn an Ort und Stelle. So dann haben wir geschredderte Äste seiner Kiefer, Torf und Gartenboden als mineralische Komponente, zu einem Substrat gemischt und mit Rindenmulch abgedeckt. Wie auf den Fotos zu erkennen haben die Pflanzen an ihrem vorherigen Standort kaum Wurzel- und Sprossmasse gebildet, sodass die Ballen noch immer die Form ihres ehemaligen Topfes aus dem Gartencenter hatten. Für uns war das der beste Beweis dafür, dass die Heidelbeerpflanzen einfach nicht in das Erdreich seines Gartens wachsen wollten. Und obwohl Björn genau weiß was er tut, sehe ich das ganze als kleines Experiment an, vielleicht hätte man einige Sachen noch besser machen können, z.B. weniger Kiefernnadeln im Substrat (was fälschlicherweise schon mit im Schreddergut lag). Ich glaube zumindest erst daran, wenn ich den Erfolg sehe (habe bisher kaum Erfahrung mit Moorbeetkulturen). Morgen wird das ganze noch einmal gewässert, fürs Wochenende sind vorsommerliche Temperaturen angesagt, die Pflanzen können also loslegen!

Paul
Kiefernhäcksel zur Ansäuerung des Bodens

Wer findet die Heidelbeere?

So mickrig sehen die Wurzelballen trotz mehrjähriger Kultur aus!
Entfernen alter Triebe
Anmischen des Substrates




Das Endergebnis gefällt hoffentlich nicht nur optisch!