Dieses Blog durchsuchen

Montag, 8. April 2013

Der Fast-Frühling und die Milpa-Idee


Es ist soweit, die letzte Schneedecke ist weggeschmolzen, die Vögel fangen wieder pünktlich um 5 Uhr in der Früh an zu Zwitschern und das Gartenleben kann allmählich beginnen...
 
Wir haben an diesem Wochenende beschlossen, einen Blog zu starten - eigentlich kam die Idee zunächst von Björn, seines Zeichens frisch gebackener Gartenbauwissenschaftler. Aber auch ich habe schon seit langem immer wieder darüber nachgedacht, wie es wäre, aus dem Rand-Berliner-Gärtnerleben zu erzählen. Mir geht es darum, viele Dinge, die im Garten passieren zu dokumentieren und Themen aufzugreifen, die man zwar schon einmal gehört hat, bei denen die Informationslage im Internet dennoch ziemlich dünn ist. Ich selbst bin oft stundenlang im Web unterwegs, um nach nützlichen Infos zu forschen und freue mich immer, wenn ich in anderen Foren und Blogs die gewünschten Informationen finde - sei es in Form von Bildern oder Text. So ging es mir beispielsweise beim Thema Milpa: Angestoßen durch die Dokumentation "Bio für 9 Milliarden", die damals in Arte gezeigt wurde, wollte ich mehr über dieses Anbausystem wissen, das als extensiv gilt und seit vielen Jahren in Traditionslandwirtschaften von Kleinbauern in Mexiko angewandt wird. So dann begab ich mich auf die Suche und fand genau zwei Einträge im Internet, die mich zufrieden gestellt haben: einerseits war das der Eintrag bei Wikipedia und der andere Eintrag war jener hier: http://www.hobby-garten-blog.de/gemuese/10073-milpa-indianerbeet.php. Ahaaaaa, ein Gartenblog also? Genau das meine ich: Bilder, Text und Erfahrungswerte von und für Gärtner. Zurück also zur Milpa...
Wir hatten noch vor wenigen Tagen ein schönes, großes Planschbecken bei uns im Garten zu stehen - jetzt nicht mehr. Wir haben kaum noch darin gebadet und die ganzen Instandhaltungsmaßnahme waren uns zu teuer, also haben wir es kurzer Hand abgerissen. Der entstandene Platz soll jetzt sinnvoll genutzt werden, also dachte ich sofort an eine Mini-Milpa. Deshalb werden wir in den kommenden Tagen, Wochen damit anfangen den Leerraum zu füllen. Ich habe dabei an eine Art Kompost/Hochbeet-Füllung gedacht: unten grober, gehäckselter Holzschnitt, danach eine Lage alter angerotteter Gartenabfall und zum Schluss guter, gesiebter Gartenkompost. Klingt erst einmal sehr gut, könnte aber mengentechnisch schwierig werden - so viel Gartenabfälle hat man im Frühjahr meist gar nicht zur Hand. Zu den Fruchtarten: Ich habe mir bei meinem letzten (und übrigens auch ersten) Bioladenbesuch eine Saatgutpartie Zuckermais der Sorte 'Golden Bantam' (Bingenheimer Saatgut AG) besorgt. Des Weiteren hat mich in diesem Jahr irgendwie der Kürbiswahn bei der alljährlichen Saatgutbestellung gepackt. So habe ich mir neben 'Atlantic Giant' (Kiepenkerl), die Sorten 'Betternut 900 F1' (Bobby Seeds) und 'Hongli F1' (Bobby Seeds) im Internet bestellt. Der Plan ist also zunächst den entstandenen Raum sinnvoll im Hochbeet-Design zu befüllen, danach würde ich ein Unkrautvlies kreisrund auflegen und die Kürbisse, die noch vorgezogen werden müssen, in schlitzförmige Öffnungen setzen. Das gleiche müsste ich auch für Mais und Stangenbohnen machen, damit ich eine Milpa erhalte, also müsste ich theoretisch auch diese vorziehen. Ob das so funktioniert, wird sich zeigen. Zunächst einmal gilt es, Gartenabfälle zu häckseln und den mit Hopfen und Topinambur verseuchten, alten Kompost zu sieben. 

Bis dahin, Paul.

Der Pool kurz vor dem Abriss, im Hintergrund: Neuköllner Hochhausidylle.

Ein Tag später: das Wasser ist abgeflossen, der Boden ist kaum verdichtet. Darunter ist reiner Sandboden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen